Ratgeber für den umweltschonenden Umgang mit dem Jetboot


©Personal Watercraft Industry Association

Alle Fahrer von Jetbooten und anderen Booten beeinflussen das Ökosystem, das die Wechselbeziehungen von Lebewesen und ihrer Umwelt umfasst. Wir alle sind nicht getrennt von der Natur zu sehen, sondern sind ein Teil der Natur. Als Bootsführer dürfen wir die Auswirkungen, die wir auf die Umwelt haben, nicht ignorieren. Der Zustand der Gewässer, auf denen wir unsere Freizeit verbringen, kann durch unser Handeln beeinflusst werden. Jeder Bootsführer trägt daher die Verantwortung, sich auf dem Wasser so zu verhalten, dass natürliche Wasserlandschaften so wenig wie möglich belastet werden. Nur so können wir gemeinsam dafür sorgen, dass die Gewässer für die Zukunft geschützt werden.

Auch der Fahrer eines Jetboots gilt als Bootsführer.

Die Vereinigung der Jetboot-Hersteller (PWIA) möchte Sie dazu anregen, die nachfolgenden einfachen Richtlinien einzuhalten, um unsere natürlichen Ressourcen zu bewahren.

Verhalten Sie sich umweltfreundlich und beachten Sie die folgenden allgemeinen Regeln:
 

Verschmutzung

Betanken Sie Ihr Fahrzeug an Land, damit keine Möglichkeit besteht, dass Öl oder Benzin ins Wasser gelangen.

Befüllen Sie den Tank vorsichtig. Überfüllen Sie den Tank nicht. Falls Sie etwas verschütten, wischen Sie es mit einem saugfähigem Lappen oder Ähnlichem auf. Entsorgen Sie den Lappen danach gemäß den örtlichen Bestimmungen.

Überprüfen und/oder reinigen Sie Ihren Motor stets in ausreichender Entfernung vom Ufer. Kraftstoff kann nicht vom Wasser abgebaut werden und kann anfällige Mikroorganismen im Wasser zerstören sowie die Tiere beeinträchtigen, die sich von ihnen ernähren. Auf diese Weise gerät die gesamte Nahrungskette aus dem Gleichgewicht.
 

Trübung

In flachen Gewässern wirbeln Boote den Boden und dort befindliche Schwebstoffe auf, sodass die Lichtdurchdringung eingeschränkt wird und dem Wasser der nötige Sauerstoff entzogen wird. Als Folge kann die Nahrung von Fischen und Vögeln beeinträchtigt werden. Um dies zu vermeiden, fahren Sie bitte stets in Hauptfahrrinnen und wenn möglich nicht in flachen Gewässern.

Wenn sich das Fahren in flachen Gewässern nicht vermeiden lässt, fahren Sie nur im Leerlauf bzw. einer möglichst niedrigen Geschwindigkeit. Berücksichtigen Sie in Küstennähe die eintretende Ebbe. Da der Wasserstand bei Ebbe wesentlich niedriger ist, können Seegrasbeete und andere empfindliche Vegetation freigelegt werden.
 

Vegetation

Vegetation, z. B. Seegräser, bietet eine Kinderstube für viele der Fische in unseren Gewässern, die durch Umwelteinflüsse leicht geschädigt werden kann.

Ihr Wasserfahrzeug verträgt keine Seegräser und andere Wasserpflanzen. Werden diese von Ihrem Fahrzeug angesaugt, kann es zu Motor- oder Pumpenproblemen kommen und die Leistung Ihres Boots kann sich verringern. Halten Sie das Boot von Wasserpflanzen fern!

Fahren Sie, wenn möglich, stets weit genug vom Ufer entfernt, da Flora und Fauna besonders in der Nähe des Ufers anzutreffen sind. Sie stören das lokale Ökosystem am wenigsten, wenn Sie im ausgewiesenen Fahrwasser bzw. den tieferen Bereichen eines Sees oder Flusses fahren.
 

Lärm

Berücksichtigen Sie, dass Lärm und Bewegungen von Booten Vogelbestände stören können. Meiden Sie ausgewiesenen Nistgebiete für Vögel.

Zugvögel sind schreckhaft und besonders während der Vogelwanderungszeit gefährdet. Vögel flüchten vor Lärm, was sie Energie kostet. Dieser Energieverlust kann ziehenden Vögeln, die gerade Nahrung aufnehmen oder sich ausruhen, Schäden zufügen.

Vogelkolonien reagieren besonders anfällig auf Lärm von Booten. Nistende Vögel verlassen dann das Nest und lassen Gelege und Junge zurück, die damit ungeschützt der Sonne und Raubtieren ausgesetzt sind.
 

Bedrohung von Wildtieren

Jagen Sie keine wild lebenden Tiere und stören Sie nicht deren Nahrungsaufnahme, Nistplätze und Ruhephasen. Die Missachtung dieser Vorschrift verstößt gegen geltende Gesetze und kann wild lebende Tiere unnötig bedrohen. Unter Belästigung versteht man in diesem Zusammenhang jegliche Handlung, die ein Tier dazu bringt, von seinem normalen Verhalten abzuweichen.

Säugetiere, wie z. B. Seeotter, Seelöwen, Seekühe und Wale, können durch eine Kollision mit einem Boot, das mit hoher Geschwindigkeit fährt, verletzt werden. Fahren Sie daher langsam genug, um Tiere vor Ihnen rechtzeitig erkennen zu können. Meiden Sie Gebiete mit dichtem Tierbestand. Wenn Sie ein Tier anfahren, kontaktieren Sie die örtliche Naturschutzbehörde, damit das Tier möglicherweise gerettet werden kann.
 

Erosion

Das übermäßige Verursachen von Wellen kann zu Ufererosion, besonders in schmalen Flüssen und Buchten, führen.

Erosion ist ein Problem an den Ufern von Flüssen, Seen und Meeren. Die langsame Zerstörung von Uferlinien beeinträchtigt die Lebensräume von Pflanzen und Tieren. Vermeiden Sie daher in Ufernähe hohe Geschwindigkeiten, da dabei viel Kielwasser erzeugt wird. Halten Sie sich stets an die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Schutzzonen.
 

Exotische Arten

Waschen Sie Ihr Boot nach jeder Fahrt, um zu verhindern, dass exotische Pflanzen in andere Seen und Flüsse eingeschleppt werden. Exoten sind Pflanzen und Tiere, die normalerweise in einem bestimmten Gebiet nicht vorkommen. Exoten haben keine natürlichen Feinde und verbreiten sich schnell. Sie siedeln sich in einem Bereich an, sodass heimische Arten ausgeschlossen werden und die wichtige Pflanzen- und Tiervielfalt verloren geht.
 

Anlegen Ihres Bootes

Achten Sie beim Anlegen - gerade am Strand - auf Tiere entlang des Ufers.

Vermeiden Sie es, dort anzulegen oder zu stranden, wo sich Pflanzen wie z. B. Seegräser oder Mangroven befinden. Diese Pflanzen sind wichtig für das Ökosystem, da sie Erosion mindern und als Kinderstube für kleine Tiere dienen, die unerlässlich für die Nahrungskette sind. Hierzu gehören unter anderem Krebse, Weichtiere und kleine Fische.
 

Bedrohte Arten

Zahlreiche Pflanzen- und Tierarten sind auf Grund des Verlustes ihres Lebensraums vom Aussterben bedroht. Achten Sie auf bedrohte Arten, die in dem Gebiet vorkommen, und helfen Sie mit, deren Überleben und Gedeihen zu gewährleisten.

 

Besondere Lebensräume

Mangroven

Mangroven sind eine spezielle Baumart, die sich an das Leben in oder in der Nähe von Salzwasser angepasst hat. Es gibt vier Mangrovenarten. Zwei von ihnen sind vom Aussterben bedroht. Am Ufer lebende Vögel, wie z. B. Pelikane und Rosalöffler, nisten in Mangrovenwäldern und -inseln. Mangroven beherbergen auch andere Meereslebewesen, mindern Erosion und filtern Schmutz. Ebenso verstärken Sie das Ufer und agieren als Schutzwall, der das Land vor Stürmen und starken Winden schützt.

Fahren Sie nicht in ungekennzeichneten Gewässern mit Mangrovenbewuchs. Ein Befahren dieser Gewässer stört Mangroven, Vögel und andere Tiere, die sich dort aufhalten.

Korallen

Korallen sind lebende Organismen, die einen Zufluchtsort für hunderte von Meereslebewesen bieten. Diese feste und doch empfindliche Blumentierart ist sehr anfällig gegenüber dem Eingriff des Menschen. Wenn Sie in der Nähe von Korallen fahren, verwenden Sie keinen Anker. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie tauchen. Vermeiden Sie den direkten Kontakt mit diesen anfälligen Organismen.
 

Wasserpflanzen

Seetang

Seetang beherbergt Fische, wirbellose Lebewesen, Seeigel und Seeotter. Seetang in der Nähe des Ufers deckt oft die Wasseroberfläche ab und reicht bis zum Meeresboden und somit oft sehr tief. In warmen Monaten kann Seetang bis zu 30 cm pro Tag wachsen.

Seegräser

Seegräser dienen oft als Zuchtgebiete in geschützten Gewässern wie einer Flussmündung oder einem Meeresarm, in dem Süß- und Salzwasser aufeinander treffen. Die meisten Fische wachsen in Mündungen und damit in Gebieten mit Seegrasbewuchs auf. Seegräser sind sehr empfindlich. Ihre Zerstörung kann zu einer Degradation des gesamten Meereszyklus führen.

Als verantwortungsbewusster Fahrer sollten Sie Gebiete mit einem sensiblen Ökosystem meiden.

Auf Sie kommt es an

Wir alle sind dazu verpflichtet, die Schönheiten unserer Natur auch für die nächsten Generationen zu bewahren.

Nehmen Sie sich Zeit, um etwas über die ökologischen Umstände in den Gebieten herauszufinden, in denen Sie fahren wollen.

Um Flora und Fauna zu schonen, sollten Sie mit minimaler Geschwindigkeit bzw. im Leerlauf fahren, um möglichst wenig Wellen, Lärm und Wassertrübung (Aufwirbelung des Grunds) zu verursachen.

Machen Sie sich stets mit dem Gebiet, in dem Sie fahren wollen, vertraut, um die Umwelt zu schonen, Ihre Sicherheit nicht zu gefährden und Ihr Fahrzeug zu schonen.


Zusammenarbeit

Die Personal Watercraft Industry Association  ist eine Handelsorganisation, die sich der Förderung von sicherem und verantwortungsbewusstem Fahren verschrieben hat; dazu gehört die Einhaltung der Regeln für sicheres Fahren von Booten und der Einsatz zum Schutz der Umwelt vor Schäden durch Unachtsamkeit des Fahrers.

Die Personal Watercraft Industry Association informiert darüber, wie Besitzer von Jetbooten im Einklang mit der Umwelt fahren können. Weitere Informationen finden Sie auf pwia.org.

Erfahren Sie mehr über das Engagement von BRP für soziale Verantwortung.